Weißt du, wo ich jetzt gerade liege? Jetzt, wo ich - Tage, um Tage später - diesen Text hier schreibe. Von Poeten umgeben, liege ich hier in einer kleinen Hütte, schlafsackummantelt und von Regen umprasselt. Ein bisschen nach La petit pierre bin ich jetzt schon und morgen, spricht die Karte, ist Phalsbourg dran. - Oder mach' ich doch einen Abstecher nach Saverne? Beinahe fallen mir die Augen zu, aber ich mag dir noch ein bisschen was von meiner Reise erzählen.
Der 12. April war das.
Da bin ich aufgewacht in dem Wohnwagenflur und es war so richtig, richtig warm. Seit ich unterwegs bin, gehen meine Augen eigentlich immer zwischen 6 und 7 auf. Wenn die Vögel so richtig laut werden - und wenn der Himmel schon blau verspricht, manchmal die Sonne schon ein bisschen lockt.
An dem Tag jedenfalls gab es blauen Himmel, JA. Aber um kurz nach sieben war es noch so richtig kalt. So schlotterkalt. Und wer hat sich gedacht, da lässt es sich bestimmt schön duschen gehen? Na die Hanni natürlich.
Melinda hat Tee gekocht. Von dem hat sie mir zum Abschied später ein paar Beutel geschenkt - für Gesellschaft unterwegs.
Wir frühstücken gemeinsam und mir wird die Möglichkeit geschenkt, mir ein Rührei zu machen. Alle am runden Tisch mit Gras unter den Füßen und mit Sonne im Gesicht.





Ich gehe wieder zurück, um den lembacher See und mache mich auf in Richtung Himmelsleiter.
Manchmal, denke ich, reicht es, zu wissen, dass es weiter nach oben geht, weil das Wissem um die Möglichkeit der Treppe genügt. Ohne jedes Mal einen eigenen Fuß darauf zu setzten.
Zwischen den vielen Weißfelsen war auch eine Inschrift angebracht und jemand anderes ließ Blumen dort. Für Edith. Im November 2004.

Auf einem der Foensfelsen stand mal eine Burg. Ein paar Überbleibsel davon kann man noch sehen. Allerdings sagt man sich, dass lange noch bevor die von Fleckensteins sich die Behauser jener Burg untertan machten, habe hier wer anders gelebt. Man sagt sich, es sei ein Riese gewesen.
Die Foensfelsen stehen weit auseinander und wie ich es auch drehe und wende: ich denke, auch ein Riese müsste breitbeinig stehen, hier.

Beim Berge besteigen kommen mir rotköpfige Franzosen und Deutsche entgegen und ich sehe vier Salamander auf oder neben meinem Weg. Jetzt ist es umgekehrt. Jetzt bin ich die breitbeinige Riesin.








Obersteinbach scheint mir ein besonderer Ort. Nicht nur, dass es eine Kunstausstellung in der alten Kirche gibt und Brunnen an jeder Straßenecke. Irgendwas wohnt hier in den Wurzeln der Bäume.
Auch Emma und Alice haben sich hier wohlgefühlt und schon seit der Nacht in dem Moosdachhäuschen freute ich mich auf dies kleine Ort.
Ich glaube, hier komme ich gerne zurück.









12. April 2025
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