10.07. Tannenheim

Campingplätze haben etwas so richtig Familiäres. Die Motorradfahrer fahren früh, aber du, du nimmst dir deine Zeit. Das Gras ist nass und das Tarp auch (die Hanni nicht), von innen und von außen. Vielleicht kommt die Sonne um die Ecke der Hecke, denkt sie sich und nimmt ihr Müsli mit auf die Mauer vorm Sumpf. Die Ausläufe vom Meer sind weit, aber der Stein noch warm vom vorigen Tag. 

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07.07. Der schlafende Zirkus

Der Tag beginnt mit einem Kompliment. Wir klopfen nochmal bei ihm, bevor wir losgehen und wir denken schon, er sei nicht da. Aber dann geht ein Fenster oberhalb der Tür auf. Wolfram schaut zu uns und er sagt, "Ich hab die ganze Nacht an meinem Buch gearbeitet. War gut, mit dir zu reden." 

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Dinner for two

Der Wald ist ein guter Ort, um zur Ruhe zu kommen. Vor allem dieser. Er ist so hell und freundlich und fängt mich; nimmt mich in den Arm in der Nacht. Ich glaube, unser Körper braucht das - einfach mal runterkommen, ankommen; nichts müssen dürfen.

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Die Seine, das ist eine Dame von Stand

Heute weiß ich, diese Reise ist auch eine Grenzerfahrung. Ertasten - das Drahtseil unter deinen Füßen, ohne den Blick zu Boden zu richten. Schauen ohne zu fallen. Der Blick nach vorne, und die Leute können bleiben und du führst ihn fort, was auch ist, führst ihn auf. Schritt für Schritt. Deinen Tanz. Und es kann sein, dass du einmal fällst, weil du schnellstens zu Boden kommen willst. 

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13!! auf einen Streich

Zwischen fünf und sechs Uhr höre ich den ersten Traktor. Das muss der Sohn Monsieur Piots sein, denke ich und schlafe mit einem halben Ohr wieder ein. Die anderen ¾ achten, ob nicht jemand um die Ecke kommt mit einem Huch, was macht die denn da? 

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Emilie's Chateau & das doppelte Kreuz von Colombey

Wenn jemand stirbt, dann darf uns das erschüttern. Ich frage mich, wie das für einen Phönix ist - und jedes Mal wieder wird ihm das Geschenk der Natalität zuteil. Wir Menschen sind nicht wie diese Vögel und wünschen uns doch so sehnlichst, zu fliegen. Loslassen fällt uns schwer, aber wir lieben die Flammen. 

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Das Buntglashaus im Blumenhain

Wie mag das wohl sein, wenn du ein ganzes Haus voller Blumen hast? Wenn das Licht, das sich durch deine Fenster bricht, bunt auf den Boden und deine Wände in Bildern spricht. Wenn die Menschen kommen und so viele bringen sie einen Strauß zu dir. Manche zünden eine Kerze an. Es ist kühl, und leicht ist noch der Nachhall der letzten Worte zu vernehmen, die gesprochen wurden in deinem Heim. 

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When Emma falls in love

Joinville nimmt mich in ihren Bann. Ich bleibe bis in den Mittag und darüber hinaus. Denn da ist dieser kleine Buchladen, Ach, ist das lange her, dass ich in einem stöberte und auch die Post macht eine Siesta. Wenn alle einem vorleben, Pause zu machen, muss man sich irgendwann früher oder später auch anschließen.

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Ein Roboter mit Gefühl

Wir wachen in einem der gemeinsamen Schlafsääle auf. Viele Matratzen liegen auf den Böden und es gibt auch Betten. Lison und ich liegen in dem Raum mixed - hier können alle schlafen. Durch einen Gang weiter hinten im Raum zugänglich befindet sich einer, der ausdrücklich für Flinta+ Personen gedacht ist. Also für Frauen, Trans-Personen & unterm Strich für alle nicht cis-Männer. Um Räume zu schaffen, in denen sich Menschen sicher fühlen, die Erfahrungen gemacht haben, die sie mit bestimmten Personengruppen unsicher fühlen lassen. 

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Barre toi, Andra!!

Ich werde von einem klopfend, klappernden Geräusch geweckt. Das muss Marie-Claude sein, der das Haus gehört. Ich kann mich nicht entsinnen, seit ich losging am ersten April je schneller aufgesprungen und angezogen zu sein.

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Das Versprechen der grünen Tür

An diesem Tag begegnete mir eine Tür. Grün war sie. Es war, als wisperte sie zu mir "Du wirst einen Schlafplatz finden, du wirst schon sehen. - Und was für einen!" Das war etwa eine Stunde, bevor ich durch diese andere grüne Tür schritt, die mich in ein Jägerheim einließ. Habrité für die Nacht, unter einem Dachfenster, das größer ist als meine beiden Zuhause zusammen. 

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7. Mai

Mein Körper fühlt sich sicher, hier. Das merke ich daran, wie ich mich tiefer in die Bettdecken kuschele, wie ich nicht aufstehen möchte, weil ich weiß, dann bin ich näher dran, Auf Wiedersehen zu sagen. 

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Pausentage

Es gibt Tage, da passiert einfach nicht viel. Aber genau sie sind es, die ich brauch. Ab und an einmal. Ob wegen des Fingers oder fürs innen ankommen. Der fünfte Mai beginnt mit einem phänomenalen Frühstück, und der Kaffee ist besonders gut. Aus den großen Tassen ohne Henkel, die ich erst für eine Müslischüssel hielt, bis ich mich erinnerte. 

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Das kerzenhelle Wohnzimmer

Meine Füße gehen tap, tap tap die Treppen hoch. Als ich auf dem Weg zum Bad die Tür vom Zimmer öffnete, hörte ich leise die Tassen klappern. Ich geselle mich zu den beiden an den Esstisch. Heute ist Samias und Mourads Tag. Es ist so schön, wahrzunehmen, wie zwei Menschen einander so sehr wertschätzen. Vielleicht kommt es auch ein bisschen daher, dass sie mir so begegnen - so herzlich und offen: voller Platz im Herzen. Vielleicht, weil sie es sich gegenseitig weiten - jeder eine Reise zum sich und dabei zusammen. Gerade, weil es nicht alles ist, das man zusammen macht. 

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La grande tempête - Die große Trompete

Während ich noch gemütlich unter meinem Tarpdach schlummere, ist Christian längst auf. Seit 6 Uhr. Schon im Wald unterwegs; Pilze sammeln und ein wenig spazieren. Als er aufstand, öffnete ich zum ersten Mal meine Augen - es ist dann, wenn die Vögel anfangen, ihr Lied anzustimmen und der Tag beginnt. Christian sagt, er liebt die frühen Morgende - vor allem, weil die Zecken dann noch nicht aktiv sind. 

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Vauculeur, die 1.

Die Director sagt, Film ab und ich muss schmunzeln. "Auf den Spuren Jeanne d'Arcs", habe ich eine Spur zu wörtlich genommen. Im Endeffekt war ich dreimal in Vaucouleur wie auch sie. Am zweiten Mai war es das erste Mal.

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1. Mai!!

Ich wache auf in dem Garten von Jess und Fatoux, mitten in Toul und ich glaube, lange habe ich nicht mehr so fantastisch geschlafen. Unter dem Baum mit der Hobbittür; ohne Tarp, denn die Nacht verhieß Klarheit. In dem kleinen Paradies dieser zwei so herzlichen Menschen habe ich wie verrückt geträumt.

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Holzspäne und Oberlicht

Amance am Morgen ist noch genauso warm wie am Abend. Francis, Marie-Reine und ich frühstücken zusammen. Mein Ei esse ich wie Francis - es kommt von den eigenen Hühnern - mit Brot und Gewürz, einfach so. Das war was. Einmal gegen alle Regeln der Gewohnheit. 

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Wattwa(r)ten auf den letzten Regentag

Die Geräusche meiner Schuhe beim Hochheben und wieder aufsetzen lassen mich denken, ich wäre auf dem Weg zu einer Halik an der Nordsee. Auch der Wind spielt eine auszuzeichnende Rolle auf meiner Wanderung durch wattige Feld- und Wiesenwege.

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Die dunkelgrünste Veranda vom Springfischsee

Gestern Abend hast du mich gefragt, wie das ist, immer Auf Wiedersehen zu sagen. Zu Menschen, die ich auf kurzer Zeit - éphémère sind die Begegnungen - intensiv und oft tief kennengelernt habe. - Zu Sehen gelernt. Es ist anders als einem lange geliebten Menschen für eine Zeit tschüss zu sagen und doch so ähnlich. Denn Auf Wiedersehen - im Deutschen wie im Französischen ist wie ein Versprechen, wenn du es von der Floskel gelöst sagst. 

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Madame von Rhein und die Künstlerin von Diane Capelle

Ich würde sagen, die Sache mit der Tarnung neben dem Försterstand hat ausgezeichnet geklappt - die Vögel hatten das Grün meines Tarps jedenfalls sehr gerne. Oder überhaupt nicht. Wie dem auch sei - des Morgens kennzeichnen weiße Flecken mein Dach. Viel davon wird der nächste Regen und der nach ihm kommende mit sich nehmen. 

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Fensterpizza auf Flug

Mein Morgen beginnt so wunderbar sonnig. Eine Lichtung in Wald - im wortwahrsten Sinne. Es ist nur so, so wirklich kalt - überall, wo nicht mein Schlafsack ist, und so ist das, wenn sich die Gemütlichkeit einrichtet. 

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Rabenfels und Elfengestein

Das ist ein ganz innen ruhendes Losgehen. Aus dem Bed and Breakfast in Phalsbourg, hochkoffeiniert spazier' ich erst einmal in die falsche Richtung. Aber die große, grobe direction stimmt. - Nancy entgegen. 

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mon jardin secret

Oohhja. Das ist der Stoff, aus dem Geschichten gemacht sind. Stetiges Wasserplätschern, tiefbemooste Steine, schmale, schmale Pfade und zwischen all dem Regenduft, ich kann es spüren: da liegt noch was in der Luft. 

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Im Garten der Poeten Oder: wenn Freundlichkeit vom Himmel fällt

Wieder ein zufällig gemeinsames Loslaufen. Mir war wichtig, dass Maxime - mein Wandercompagnon morgens für sich entscheiden kann, ob er gemeinsam laufen möchte oder à soi-même, für sich. Denn ich habe genau das hier - meine Zeit mit mir. Jetzt, wo ich diesen Text hier schreibe, sind es drei Wochen, die ich unterwegs bin. Nicht ausschließlich alleine, denn immer wieder ist da jemand, aber drei Wochen Paloma à pied. Und ich kann nicht genau sagen, wie das passiert ist, aber ich bin angekommen, hier. - Vielleicht auch ein bisschen in mir. 

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Une quart d'heure de folie - Eine Viertelstunde Verrücktheit

Wenn ich an meinen Einkaufsmorgen in Niederbronn zurückdenke, kommt mir vor allem eins in den Sinn: Must be love von Niall Horan. Und während ich das hier schreibe - mit Kulischreiber auf Papier, ein paar letzte Löffel Schoko-Hafer Müsli verschmausend; Humus, Schokocreme und pfeifender Wind um mich, schleicht sich ein Lächeln auf mein Gesicht. 

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Eine Familie für einen Abend

Nur einmal holte der Wind nachts um eins einen meiner Heringe heraus. Die Tarp Konstruktion - mit Wanderstock und Baum flatterte gewaltig, aber sie hielt - hielt mich vor allem trocken, denn es regnete gut in dieser Nacht. 

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Der breitbeinige Riese des Foensfelsen

Weißt du, wo ich jetzt gerade liege? Jetzt, wo ich - Tage, um Tage später - diesen Text hier schreibe. Von Poeten umgeben, liege ich hier in einer kleinen Hütte, schlafsackummantelt und von Regen umprasselt. Ein bisschen nach La petit pierre bin ich jetzt schon und morgen, spricht die Karte, ist Phalsbourg dran. - Oder mach' ich doch einen Abstecher nach Saverne? Beinahe fallen mir die Augen zu, aber ich mag dir noch ein bisschen was von meiner Reise erzählen. 

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Die Treppe der Unendlichkeit

Meine Welt baut auf Zufälle, die ineinander fallen; einander halten. Und ich steh' irgendwie mittendrin - wie auf der Wegkreuzung des Moosdachhauses - und ich kanns gar nicht glauben. Tue es doch, denn mein Glauben ist die Wurzel allen Werdens.

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Schattenwandler

Ich sitze, in meinen Schlafsack eingekuschelt in einem Büdchen des Rheinkiosks und schaue aus dem Fenster heraus auf den fast schwarz fließenden Rhein. Die Wirtschaft hat längst geschlossen, aber wir konnten mit dem Wirt telefonieren und er wünschte uns einfach Viel Spaß & eine gute Zeit. Ich schaue hinaus und wie es immer dunkler wird, sehe ich bald neben meiner eigenen Spiegelung immer weniger. Es ist gemütlich hier drin. 

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Der Dracula von Nussloch

Es gibt stille Nächte, die gibt es manchmal. Ich glaube, diese ist auch eine von ihnen. Wenn auch dann und wann einzelne Tiere verlauten lassen - wohl mehr unter einander als mir - dass sie da sind, bleibt alles dennoch still. Unbewegt irgendwie. 

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Big Mama und die Baumriesen (hallal)

"Der erste Kuss war Erdbeerbowle / und Spucke / ein Polaroid im Regen [...] das war die schönste Zeit, weil alles dort began." - Hundertmorgen mit Ulli am Saxophon an der "Possentslust" auf dem Rücken des Königsstuhls, eine Zudecke von Bosse. Unser Jetzt. Und noch begleitet uns die Sonne. Von Wänden dubliziert: tragen die Winde sie weiter, immer weiter, die Musik.

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