La religion du pull

Veröffentlicht am 28. Mai 2025 um 00:04

Aussi vite que possible et aussi lentement que nécessaire.

Wir stehen in einem Kreis - Bulle, Lison und ich; draußen - das Haus und seinen Wohnwagen neben uns als sie das sagt. Es ist kurz, bevor sie fährt und es passt so sehr, dass das eines der letzten Dinge ist, die sie sagt, wie als Bildunterschrift für unser zusammen (hier) sein.

Das ist die schönste Art, von der Nähe eines Menschen berührt zu werden, wenn die Präsenz genügt. Und die ihre ist so warm. Schon am ersten Abend fragte sie mich, ob ich sie wecken könne, sobald ich wach bin. Weil sie sonst bist in den Mittag schlafen würde und dass wir dann zusammen frühstücken können.

Samstag und Sonntag ist es sie, die Kaffee kocht - eine große Kanne für alle. Als sie weg ist, Montag, bin ich das. 

"Hier ist Platz für dich", vermittelt sie mit ihrem Lächeln , ihren Gesten; hat Worte für dich. Manchmal braucht es aber auch keine. Und eine Umarmung sagt so viel mehr.

Nach unserem gemeinsamen Frühstück ist sie mit den Menschen; führt Gespräche hier im Haus und auch später im Dorf und ich bin mit meinen Worten. Wenn wir uns zwischendrin einmal begegnen  - sich unsere Wege in diesem offenen Haus streifen, dann bleiben wir kurz. 

Mathilde macht morgens frische Hafermilch und Bulle und ich freuen uns wie zwei Kinder. Bulle nimmt eine Soßenschöpfe und schaufelt sich einen Schluck nach dem Pürieren direkt ins Glas. "Man muss die Milch frisch trinken. Dann schmeckt sie am besten. Wie frisch vom Euter." - Die Küche in Bure ist übrigens ausnahmsweise vegan. 

Mathilde ist es auch, der mich auf die Idee mit den Crêpes bringt. Mit den Resten des Hafers, die nach dem Sieben uns noch blieben. Er stellt sie auf den Tisch, auf eine Schüssel und füllt mir noch etwas von seiner Milch ab, bevor er mit ihr im Gepäck eine Freundin besuchen geht. 

Die allerletzte Packung Antibiotika!! Das ist ein Fest. :D

Am frühen Nachmittag haue ich dann Daniel an fürs Backen. Er ist auch einer der Langschläfer und nach seinem ersten und zweiten Kaffee & einer Portion frisch gekochtem Mittagessen widmen wir uns unserem Vorhaben. 

Viel Zimt landet im Teig, etwas Öl, Hafermilch, die pürierten & gesiebten Haferflocken. Und dann versuchen wir es.. Das Problem war nur, dass der Teig nicht aneinander kleben wollte und da half auch das Backpulver, das wir dann noch dazumengten, leider auch nicht. Viele Versuche später kamen wir durch Mathilde auf die Idee, Kompott als Bindemittel zu verwenden und so landen auch ein paar Löffel Rhabarberkompott des Hauses im Teig. Dass dieser sich weiterhin nicht davon abhalten ließ, an der Pfanne zu kleben, störte uns mittlerweile nicht mehr. Eigentlich störte es uns nie so richtig, denn wir sangen ganz, ganz laut alles, was uns gerade in den Kopf kam. 

Lachen mit Daniel. // Das löst was in dir.

Wir erfinden den "fried porridge" und am Ende des Tages sind wir sogar ziemlich stolz auf unser Werk. Srflx, die Frau mit den pinken Haaren, die Alice Pheobe Lou mal live gesehen hat und deren Augen leuchten, wenn sie davon spricht, sagt, sie liebt ihn sehr. Unseren fried porridge. Ich mache ihn ihr warm und sie isst, während sie Satz für Satz an der Übersetzung der Untertitel arbeitet für den Film am Abend. 

"Hab keine Angst, die Wahrheit zu schreiben. Das, was wirklich passiert ist, weißt du. Die Menschen, die verstehen, verstehen. Und die, die Schlimmes getan haben, werden dich sowieso verlassen. Weil sie es nicht aushalten können. Schreib, was echt ist." 

Es ist die Religion des Pullover, es ist ein An- & Innehalten. So ein pull, er verschafft dir Raum, kann dich schützen vor der Sonne und wo du auch bist, du kannst liegen. 

Weißt du, Lison, ich habe unglaublich gerne gelegen, da im Gras mit dir. Ich glaub, eine andere Formulierung habe ich nicht, deswegen ist zu sagen, dass ich mich freundschaftlich verliebt habe in dich, am nächsten dran an der Wahrheit. Dennoch bleibt es die short story der Geschichte, denn alles hier hat so viele Schichten und, Ach, ich bin einfach froh, ehrlich so froh, dass es dich gibt. Im großen Hier. 

Das kleine, das bringst du ja mit dir. :)

 

11. Mai 2025


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