Wie mag das wohl sein, wenn du ein ganzes Haus voller Blumen hast? Wenn das Licht, das sich durch deine Fenster bricht, bunt auf den Boden und deine Wände in Bildern spricht. Wenn die Menschen kommen und so viele bringen sie einen Strauß zu dir. Manche zünden eine Kerze an. Es ist kühl, und leicht ist noch der Nachhall der letzten Worte zu vernehmen, die gesprochen wurden in deinem Heim.
Auf der Wiese neben dem Friedhof von Blécourt bin ich aufgewacht: das Tarp mehr im Busch als auf der Wiese, und beim Knien über meiner Schlafsackhülle, kommt einer vorbei, der den Rasen mähen will. Und eine Frau mit ihrem Rad - rote Rosen sind auf den Gepäckträger geklemmt.




Ein Hexenhäuschen mitten auf dem Dorfplatz ..Was das nur zu heißen hat? Vielleicht ist es ja ein Aushängeschild für einen ausgewiesen hexenfreundlichen Ort?





Das ist die Notre-Dame de Blécourt. So ein einladendes Haus :).




Nach einem längeren Stück zwischen Wiesen und Feldern traf ich gegen Mittag vor meinem Waldkopfsprung drei Straßenarbeiter, die im Begriff waren, Feierabend zu machen. Schon um 6 Uhr in der Früh beginnen sie mit der Arbeit, und alle sind freundliche Gesellen, mit denen ich gerne gerne einen Straßenwegsschnack halte.
An der Stelle gibt es eine absolute Podcastempfehlung von mir - die Folge "Emilie Schindler: eine vergessene Heldin" von dem Podcast Papas ganzer Stolz. Die Geschichte hat mich des Vormittags begleitet, und in meinen Gedanken auch weit darüber hinaus.









Regis Piot ist es, der mir von Emilies Schloss erzählt. Auf der Schattenbank vor den Toren des Ambonviller Friedhofs sitze ich; mich meines Tofus erfreuend, da kommt er vorbei. Nach dem Grab seines Großvaters sehen. Er ist ein großer Wanderfreund und gerade dabei, einen Rundweg abzufahren, den sie die Tage mit Freunden laufen wollen. Immer wieder stellt er dabei sein Auto ab und sieht sich die Wege an.
Das Chateau von Cirey ist ganz in der Nähe; nur einen Fußsprung entfernt, erzählt er weiter. Es liegt sogar fast auch auf meinem Weg!
Leicht sonnenverbrannt, aber voller brodelnder Vorfreude mache ich mich auf - in Richtung des Schlosses von Emilie du Chatelet, und erst einmal nach Bouzancourt.







Was tut es gut, die Schuhe auszuziehen zum ersten und zum zweiten dies kalt, kalt, kalte Wasser zu spüren und dann auch - Rucksack wieder auf dem Rücken drei, vier Schritte genau so laufen. Laufstöcke in den einen, Schuhe in der anderen, spaziere ich durch den Ort. - Ich brauche noch Wasser und vielleicht, vielleicht denke ich mir, finde ich auch jemanden mit einem schönen Garten.
Ortsauswärts kommt mit ein Traktor entgegen. Der Mann darin ist Franck. Er nickt mir freundlich zu und ich winke.
Ich dreh' einmal um, sortier mich ein bisschen, da kommt ein Mann auf dem Fahrrad angedüst. Es ist Franck. Er lädt mich ein, mit zu seiner Familie zu kommen und seine Tochter Emma hat Crêpes vorbereitet, die er für alle in der Pfanne brät. Es ist so locker-flockig, wie er spricht und ist. Auch seine Frau Estelle ist ein herzlicher Mensch.
Sie erzählen mir von Colombey-les-deux-églises, wo ich am nächsten Tag hinmöchte. Dass dort Génerale de Gaule begraben liegt und dass Monsieur Piot - ein anderer, wie jener, den ich früher am Tage traf - der letzte Mensch sei, der noch mit ihm sprach. Vermutlich lebt er noch dort, sagen sie. Franck kennt ihn ein bisschen, und sie beschreiben mir, wie ich ihn vielleicht finden kann.

14. Mai 2025
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