Die Seine, das ist eine Dame von Stand

Veröffentlicht am 12. Juni 2025 um 00:22

Heute weiß ich, diese Reise ist auch eine Grenzerfahrung. Ertasten - das Drahtseil unter deinen Füßen, ohne den Blick zu Boden zu richten. Schauen ohne zu fallen. Der Blick nach vorne, und die Leute können bleiben und du führst ihn fort, was auch ist, führst ihn auf. Schritt für Schritt. Deinen Tanz. Und es kann sein, dass du einmal fällst, weil du schnellstens zu Boden kommen willst. 

Weil da ein Impuls ist, der sagt, ich muss jetzt einfach nur liegen und dann musst du dich legen, und sei es auf Waldwegen oder gerade so daneben. 

Einmal lag ich und nicht viel weiter an Strecke; dafür immer viel an Tiefe und kurz darauf wieder an Höhe gewonnen in dem Wald hinter Mussy-sur-Seine. SUR SEINE!! 

Ab heute bin ich auf dem GR 2 und Himmel Halleluja bin ich jetzt froh, dass ich liege. - Diesmal unter meinem weit aufgespannten Tarp-Dach, auf die beblumenwieste Waldlichtung vor mir blickend & langsam, langsam wird es dunkler über mir. 

C'est la Seine!! Wenn ich vorstellen darf; gestatten. :p

Einmal einem hinterher, der seine Angel geschaltet hatte und schnelle Wege kannte. Wie ein Fuchs dachte ich, bin ich hinterher. Auf leisen Sohlen dachte ich. Aber sicherlich hat er mich bemerkt.

Doch vor verschlossener Tür stand ich bei dem großen Supermarkt in Mussy-sur-Seine, nicht aber enttäuscht, niemals dich im Stich lässt, das ist? Der Proxi!! 

Minni Geschäft, und natürlich, ich knie vor dem Regal mit den Zerealien und suche die Haferflocken und da lerne ich Thierry kennen. Er fragt mich, ob ich was trinken mag - ich glaube, er ist auch ein bisschen Zuhause dort - und läd mich zu sich ein. 

Am Tisch mit ihm sitzt auch Claudie - ohhhh, Claudie!! :)) Sie ist dort, weil sie mit seiner Freundin Natalie und mit Natalie (ehrlich!) auf einen Flohmarkt geht. So sind es später nur Thierry und ich, die uns eine ganze Schachtel Vienna teilen. Als ich aufbreche, bin ich voll Vorfreude, weil Claudie lädt mich zu sich ein. Und ein bisschen ver-rückt bin ich auch - ein bisschen schief, wenn du so willst. Weil. Es ist wirklich warm, und da sind all diese Blicke und Nebenbeibemerkungen, die noch an mir haften. Ertasten, was ist Spaß; "alter Humor" und wo fängt die Linie an, obgleich der Intension, meine Grenze erreicht ist; und ich sagte: Lebewohl. Und meine es so. 

Die Umrisse der Bäume geben ein schönes Bild ab. Sie gehören alle so sehr zusammen, es ist gar nicht zu sagen, wo der eine anfängt und wo der andere aufhört. 

Einmal bin ich etwas zusammengeklappt heute - nicht weit von hier. 

Niemand kann die Kraft für alles haben und doch lerne ich hier wie nirgendanderswo meinen Körper lesen. 

 

18. Mai 2025


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