Es ist liebevolles Chaos um uns.
Morgen fährt Opa wieder heim & ich sortiere Papier und Karten, Wort und Kaffeepulver.
Nach einem ausführlichen Stadtrundgang wurden die Essensvorräte aufgefüllt, sagt Opa, der neben mir in seinem Schlafsack auf den Rücken liegt und mir diktiert.
Beim Zurücklaufen stellen wir fest, dass wir auf unserem Weg in die Stadt eigentlich nur einmal links hätten gehen müssen für den kürzesten Weg. So trafen wir im Supermarkt noch unsere Zeltnachbarn, die uns herzlich begrüßten. Allen vorann das Tannenzapfenmädchen mit den freundlichen Augen.



Als wir auf dem Rückweg am Campingplatz vorbeiziehen, sahen wir Tom sich mit zwei Fahrradfernreisenden unterhalten. Ungefähr zwölf Jahre ist er und er fällt auf - immer wieder ins Auge, weil er mit jedem, dem er so begegnet, ein Schwätzchen hält. Gestern stand er in der Einfahrt des Campingplatzes, als wir ankamen und er war wie ein vorausgeschicktes Hallo. Er düst mit seinem Fahrrad an uns vorbei und dreht sich bestimmt noch dreimal um, um im langsamen Weiterfahren weiter zu reden.
Danach folgten wir dem GR & Küstenfahrradweg aus Isigny-sur-mer heraus, der außergewöhnlich lange gerade dahin lief. Und man hatte das Gefühl, nie richtig anzukommen auf diesem Weg, sagt Opa.




Da war eine Ente voll Anmut ...an einem Stein festgebunden - ihr minni Sombrero schützt sie vor Sonnenbrand - die in einem kleinen Tümpel dahin dümpelte.














ßehr köstlich gespeist haben wir des Abends, von einem Essensvan bekocht auf dem Campingplatz in Carentan-les-Marais; von Süßkartoffeln, über Curryreis zu Fritiertem mit Fritiertem.
Es ist kurz nach elf und ein leise schnarchender Opa liegt rechts neben mir. Ich weiß, mir wird nichts fehlen, wenn ich morgen alleine weiterlaufe. Weil ich jeden Schritt, der an meiner Seite ist, liebe. Der Geschichtenerzähler und die Autorin. Wenn zwei so Menschen zusammenkommen, ist es nicht klar, dass das unter die Haut geht?
Familie bei mir zu haben, hier auf dieser Reise, diesem Weg, diesem Suchen und Finden, das ist wie Wurzeln spüren. Und trotzdem fliegen. Das ist Zuhause und du kannst atmen. Das ist nach Hause kommen erwarten und liebevolle Zuversicht in Form von Händen, die mich tragen. Und doch gehe ich jeden Schritt mit meinen Füßen.


ps: Das bin ich, wenn ich einen Kommentar hier lese. Danke. Hypatia<3
08. Juli 2025
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Kommentare
Liebe Johanna ich habe die Zeit und den Weg mit dir sehr genossen. Meine Schulter freut sich jetzt über die Wege ohne Rucksack. Ich wünsche dir weiter einen guten Weg und so schöne Begegnungen wie heute morgen. Dein Opa