Frische Wäsche zu haben. Frisch aus der Waschmaschine. Getrocknet. Wie das riecht. Und wie das flauschig ist.
Kaffee und Hunderennen, eine riesige Packung Kekse und eine Banane. "Gute Reise, Johanna.", Cyril fährt auf die Arbeit. Und mit einer Ruhe, die nur eine kennt, die weit will und von weit her kommt, frühstücke, falte und trockne ich.
In Richtung La Haye de Puits. Irgendwie. Erst mit Kompass, dann mit Karte. Südwestlich muss ich. Und wenn ich heute dort noch ankomm', find ich vielleicht Schuhe. Meine - die, die mich bis hier hin trugen, wollen nicht mehr weit. Drei Schuhgeschäfte. Vielleicht find ich ja tatsächlich was. Es ist Samstag, also heute oder nie :p. - Das im Baumarkt allerdings nicht. Trotz gutem Denken von Magali - die Frau mit dem rot dezentierten Schmuck. Die mir neben meiner aufgefüllten Wasserflasche auch ein Glas Erdbeer-Zitronenwasser zum Trinken gab, während hinter uns ihr Mann mit Bagger, Mauer und Busch kämpfte.
Einmal wieder einem Fluss folgen, das fühlt sich so vertraut an. Und wenn es nur wenige Schritte sind. Für mich zählt jeder.
"Mr. George strahlte mit seiner Glatze um die Wette." - Kerstin Gier, Rubinrot.
Ich erwähnte einmal, welch wundervolle Ruheorte Friedhöfe sein können, nicht? Ja. Das mag ironisch klingen. Aber ich meine es genau so. Genau so.
Hier, hochgelobt: das HONIGBROT! :D
& zwei, die sich gern haben.
et, Voilà: La Haye. (she made it)
Vor einer Weile war es noch der alte Name & so nennen die Leute ihre kleine Stadt noch immer - La Haye de Puits. Auch, wenn welche daherkommen und simplifizieren wollen; manche Worte bleiben. - Wie die Lorraine im Grand Est. :)
Schokoschnuteneisverschmiert und mit einem Paar neuer Schuhe bewaffnet, spaziert sie nun heraus. Aus der Stadt, von der sie noch nicht ahnt, wie der ihr umliegende Boden ihr ans Herz wachsen wird. Der Straße des Meeres folgt sie, weil das klingt gut. Und - da will ich eigentlich auch hin. Wieder, zum Meer.
Da ist ein Hof, groß sieht er aus und im Garten lässt sich sicherlich ein Zelt aufschlagen. Aber außer drei Hunden sehe ich niemanden; also gehe ich weiter. Tant mieux! - Wie gut!
Ich folge einer Straße, die mit einem Privatgrundstück, betreten verboten Schild seitlich versehen ist. Der Weg öffnet sich und ich finde mich im Innenhof eines ehemaligen Bauernhofes. Geradeaus ist ein Fenster offen. Ich blicke auf meine Schuhe. Die roten Schuhe der Courage. Mutmacher.
Es ist Jean, der in seiner Küche sitzt. Karines Vater. Oh, sie wirst du noch schnell genug kennenlernen. Keine Sorge. :)) Ihn frage ich - durchs Küchenfenster hindurch - ob er vielleicht einen Platz hätte, wo ich mein Zelt aufschlagen könnte für die Nacht. Und er sagt Ja. Und nein zugleich. Denn er bittet mich, im Zimmer seiner anderen Tochter zu schlafen, die gerade in der Welt unterwegs ist.
Jean, der gerade am Abendessen ist, bittet mich zu sich an den Tisch und als ich dann später von dem Milchreis esse, muss ich sehr an meine Großeltern denken. Bald kommt seine Tochter heim, sie ist gerade noch bei einem 87 jährigen Freund im Nachbarort (Guy), Ach, was wird sie sich freuen und staunen, dich zu sehen.
Im August 1964 bei einem Manöver verbrachte er (Jean) einen Monat mit einem deutschen Soldaten in le valdahon, département de doubs, den er sehr zu mögen lernte. Er weiß weder seinen Namen mehr und dieses Foto hier und die Erinnerungen der gemeinsamen Zeit sind alles, was bleibt. Er würde gerne wissen, ob er noch lebt, dieser nette Herr, der sie allzu oft abends auf ein Bier einludt; weil die Deutschen, die waren deutlich besser ausgestattet als wir. Und auch: seine Uniform. Schau mal, wie er aussah. Ganz ordentlich.
Während des kalten Kriegs war das. "Als ob - Szenarios" übten sie. Was wäre, wenn eine Atombombe geworfen werden würde. Ausharren. 24h lang.
Und er zeigt mir auch die Schusslöcher an der Tür des Hauses, die noch Überbleibsel vom zweiten Weltkrieg sind. "Das waren die Amerikaner", sagt er. "Schau. Die Deutschen haben das ja auch nicht gewollt. Und jetzt. Auch nur ein paar Jahren später, da war ich in dem Manöver mit diesem Deutschen Soldaten zusammen. Zusammen, das ist wichtig."
Aber Krieg. Den will niemand, niemand unter den echten Menschen.
12. Juli 2025
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